Die Pilgerreise auf dem Camino de Santiago - Eine kulinarische Odyssee

 

Die Pilgerreise auf dem Camino de Santiago - Eine kulinarische Odyssee

Die Sonne kriecht langsam über die nebelverhangenen Hügel Nordspaniens, als ich meinen Rucksack justiere und die ersten Schritte auf dem berühmten Jakobsweg setze. Jeder Schritt ist ein Versprechen, jede Etappe ein neues kulinarisches Abenteuer. Mein Vater Francesco - ein wahrer Genussmensch mit der Seele eines Wanderers - schreitet neben mir, seine Augen funkeln vor Vorfreude auf die kommenden Köstlichkeiten. Er denkt genauso wie ich: jede kleine Etappe muss als Krönung eine "Tapa und eine Cerveza" oder "una copa de vino" haben. Das treibt uns voran.

Auf dem Weg nach Santiago de Compostela erwarten uns Gerichte, die mehr sind als nur Nahrung - sie sind Geschichten, erzählt in Aromen und Texturen. Eine Muschelplatte, serviert in einer cremigen Sauce, begleitet von einem eisgekühlten Albariño-Wein - das ist mehr als ein Mahl, das ist eine Offenbarung. Die weißen Muscheln liegen wie Perlen auf dem Teller, jede einzelne ein Gruß des Meeres, jede Sauce ein Gedicht der baskischen Küche.

Von Etappe zu Etappe verwandelt sich unsere Pilgerreise in eine gastronomische Entdeckungsreise. Ein rustikaler Eintopf in einem kleinen Bergdorf, der Duft von langsam geschmortem Lamm, knusprige Empanadas, gefüllt mit Würsten und Gewürzen - jeder Bissen erzählt eine Geschichte von Tradition und Handwerkskunst.

Die Strapazen des Weges scheinen auf wie von Zauberhand getilgt, sobald wir an einem der zahlreichen Rastplätze Halt machen. Ob ein einfacher Salat, garniert mit lokalem Olivenöl, oder ein üppiges Fleischgericht - jede Mahlzeit ist ein Fest für die Sinne, eine Belohnung für unsere wandernden Füße.

Francesco lacht, nippt an seinem Weißwein und erzählt Geschichten von früheren Pilgerreisen. Seine Augen leuchten, wenn er von den Begegnungen am Wegesrand spricht, von den Menschen, die ihre Küche und ihr Herz für Fremde öffnen.

Der Jakobsweg ist eine Einladung, das Leben in vollen Zügen zu genießen, jede Etappe als Geschenk zu betrachten. Und während wir weiterwandern, wissen wir: Die wahre Pilgerschaft geschieht nicht nur mit den Füßen, sondern mit allen Sinnen.

Unser nächstes Ziel wartet - mit neuen Aromen, neuen Geschichten und der unbändigen Vorfreude auf das, was kommen wird.



Mein Vater Francesco strahlt. So macht wandern Spaß.
Muscheln, frisch aus dem Atlantik um die Ecke, und dazu ein wunderbarer Weißwein von Martin Codax.


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